Assassin’s Creed: Rogue

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assassins creed rogue xbox 360 cover
kategorie: Spiel
genre: Action, Adventure
publisher: Ubisoft
plattform: PC, PS3, Xbox 360

VÖ: 13.11.2014

Lang, lang ist’s her, als der Hype um die Assassinen begann. 2007 begeisterte uns Ubisoft mit dem ersten Teil der „Assassin’s Creed“-Reihe. Mit „Assassin’s Creed: Rogue“ bringt Ubisoft den inzwischen sage und schreibe elften Teil der Reihe raus. Da hat man natürlich die Befürchtung, dass es nur ein aufgewärmter Vorgäger 1.5 wird und es nichts Neues gibt. Ich habe dem mal auf den Zahn gefühlt und werde euch zeigen, ob die Befürchtungen berechtigt sind oder ob es sich lohnt einen tieferen Blick zu wagen.

Story

Wie in jedem Ableger der Reihe spielt die Geschichte zu zwei verschiedenen Zeiten. Im kleineren Teil der Geschichte, der in der modernen Gegenwart angesiedelt ist, spielt ihr einen namenlosen Abstergo-Mitarbeiter. Dessen Aufgabe ist es lediglich stumpfe Botengänge zu Person X oder Y zu machen, ein paar PCs zu reparieren und sich kommentarlos in den Animus zu setzen. Für die (vermutlich wenigen) Neulinge der Reihe: Der Animus ist ein Gerät, mit dessen Hilfe man auf genetische Erinnerungen zugreifen und sie erneut durchleben kann. Mit diesen Erinnerungen versucht Abstergo alte Templer-Artefakte zu finden, mit denen sie die Menschheit regieren wollen. Der Animus ist somit das Portal zum eigentlichen Hauptcharakter, der im 18. Jahrhundert während des 7-jährigen Krieges lebte. Shay Patrick Cormac. Ein eher disziplinloser Kerl, dem es aber nicht an Ehre und Mitgefühl fehlt. Letzteres verleitet ihn auch dazu, nach einem schockierenden Ereignis, auf die Seite der Templer zu wechseln, nachdem er von einem Mitglied derer gerettet wurde. Shay macht es sich nun zur Aufgabe die Machenschaften der Assassinen zu durchkreuzen und jagt diejenigen, die einst seine Freunde waren. Sein Weg führt ihn an der Ostküste Nordamerikas entlang.

Gameplay

Spielerische Neuheiten sind in „Assassin’s Creed: Rogue“ tatsächlich eher rar gesät. Das Meiste wurde von dem Vorgänger „Black Flag“ übernommen. Somit auch dessen Probleme. Das Klettern und das Kämpfen sind nicht mehr so elegant und einfach wie in den ersten Teilen der Reihe. Es gibt weniger Stellen, an denen sich Shay hochziehen kann, was es manchmal ein wenig verwirrend macht, wie man denn beispielsweise über die Mauer kommt, die einen bei der Flucht den Weg blockiert. Die Kämpfe sind durchwachsen und ähneln manchmal mehr einem wilden Rumgefuchtel als dem eines geschickten Parkour-Killers. Einige Gegnertypen lassen sich nur auf eine bestimmte Weise töten und die Anzahl der verschiedenen Moves ist gering, wodurch der Kampf recht eintönig werden kann. Dennoch kann das Bezwingen der Gegner auch unterhaltsam gestaltet werden, wenn man sich der vielzähligen Waffen und Items bemächtigen kann, wie zum Beispiel einem Granatwerfer oder einem Luftgewehr mit jeweils drei verschiedenen Munitionstypen. Wie in „Black Flag“ gibt es auch hier Seeschlachten. Diese sind super inszeniert und machen ordentlich Laune, gerade wenn man sein Schiff mit vielen Upgrades zu einem schwimmenden Panzer umfunktioniert hat. Man findet schnell „Motivation“ die Upgrades zu kaufen, da gerade zu Beginn des Spiels die gegnerischen Schiffe einen recht schnell von der Oberfläche fegen können, wenn man es nicht tut. Hat man hierfür kein Geld oder Materialien, kann man sich dies in zahlreichen Aktivitäten besorgen. Von Schiffe entern und berauben über Bandenkartelle zerschlagen bis hin zur einfachen Jagd von Waldtieren und sogar Walen ist alles dabei. Es gibt kaum etwas, womit man sich nicht die Zeit totschlagen kann. Selbst wenn man wirklich gar nichts mehr zu tun hat, das Schiff und die Ausrüstung aufgewertet sind und alle Orte mit dem Schiff bereist wurden, kann man sich immer noch daran setzen die aberwitzige Menge an Collectibles einzusammeln.

Atmosphäre

Die Welt in „Assassin’s Creed: Rogue“ ist sehr schön gestaltet und bietet dichte Wälder auf Inseln, schöne Siedlungen und Städte, angepasst an das 18. Jahrhundert, und selbstverständlich die raue See des Nord-Atlantiks. Hintergrundgespräche sind auf amerikanischem Englisch und lassen den Spieler leicht in die Welt eintauchen. Besonders hervorzuheben ist die Atmosphäre auf hoher See, die durch Geräusche des Meeres und dessen Bewohner, sowie verschiedene Seemannslieder der Crew besonders authentisch wirkt. Die Gespräche der verschiedenen Charaktere der Story sind hingegen eher flach und mit wenigen Ausnahmen nicht sehr überzeugend. Die Gespräche außerhalb des Animus gipfeln allerdings in ihrer Dummheit. Besonders die Mitarbeiterin, die den Animus beaufsichtigt und somit fast immer bei einem ist, ist eine Zumutung. Während man versucht mehr Hintergrundinfos über die Geschichte zu erfahren, indem man in der Gegenwart optional weitere PCs repariert, weist sie einen penetrant alle zehn Sekunden darauf hin, was zu tun ist, um in der Hauptstory voranzukommen. Dabei nennt sie den Protagonisten ständig „Strohkopf“, was die Sache nicht gerade angenehmer macht.

Fazit

Ubisoft bleibt mit „Assassin’s Creed: Rogue“ seiner Serie treu und liefert trotz einiger Schwierigkeiten ein sehr schönes Spiel ab. Gerade die vielen Dinge, die man in diesem Spiel zu tun hat und die schöne Atmosphäre dabei, lässt einen in die Welt versinken und viele Spielstunden damit verbringen. Sofern man über eine eher mittelmäßige Story hinwegschauen kann und den Land-Kampf mit verschiedensten Items aufpeppt, wird man mit „Assassin’s Creed: Rogue“ eine Menge Spaß haben.

PRO:

  • fantastischer See-Kampf
  • Open World mit vielen Beschäftigungen
  • authentische Welt

CONTRA:

  • flache oder dumme Gespräche
  • Klettern und Kämpfen nicht mehr so elegant

4/5

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